Der Bundesrat hat am 14.02.2020 einen Verordnungsentwurf der Bundesregierung zur Schweinehaltung kurzfristig von der Tagesordnung genommen. Die Entscheidung zur Neuregelung der Sauenhaltung in Kastenständen, wurde daher verschoben.
Die Kastenhaltung soll nach den Regierungsplänen künftig höchstens fünf Tage statt wie bisher 35 Tage im Abferkelbereich und acht Tage statt bisher vier Wochen im Deckzentrum erlaubt sein.
15 Jahre Übergangsfrist
Die Verordnung regelt zudem die baulichen Anforderungen an Kastenstände: Sie müssen mindestens 220 cm lang und zwischen 65 und 85 cm breit sein, um dem Schwein genügend Platz zum Aufstehen, Hinlegen und Ausstrecken des Kopfes zu lassen. Betroffene Betriebe sollen 15 Jahre lang Zeit haben, um die neuen Vorgaben umzusetzen. (Quelle: aus der Pressemitteilung des BR v. 14.02.2020)
Hier werden Mindestanforderungen für ein Leben in der Nutztierhaltung verhandelt, die wenig mit Tierwohl und artgerechter Haltung in Einklang zu bringen sind. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung plant mit diesem Verordnungsentwurf, eine gesetzeswidrige, quälerische Haltungsform von Sauen für weitere 15 Jahre zu zementieren und nachträglich zu legalisieren. Bereits am 24.11.2015, urteilte das Oberverwaltungsgericht des Landes Sachsen-Anhalt, dass es nach §24 Abs.4 Nr.2 TierSchNutztV für ein in einem Kastenstand gehaltenes Schwein möglich sein muss, jederzeit eine Liegeposition einzunehmen, bei der die Beine ausgestreckt werden können. Diese Haltungsform in „Körperkäfigen“ kommt einer Fixierung gleich, in der das Tier wochenlang daran gehindert ist, grundlegendsten Bedürfnissen nachzukommen. Ein Umdrehen im Kastenstand ist unmöglich. Ebenso das Ausstrecken der Beine in Seitenlage.
Nichts erst in Zeiten des Klimawandels , der Monokulturen, Güllefluten, Insekten- und Ackergiften und einem massiven Rückgang der kleinbäuerlichen Betriebe zugunsten großer Agrarfabriken, sollten wir unser Verhältnis zu unseren Mitgeschöpfen hinterfragen.
Wir von Bündnis90/Die Grünen, wollen eine Landwirtschaft, die Tiere würdig behandelt, die Artenvielfalt bewahrt und das Klima schützt. Landwirt*Innen sollen ein gutes Auskommen haben und faire Preise erhalten.
„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.“ Mahatma Gandhi
Sylvia Greuel (SKB)
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