SUMM SUMM ADE? – Pestizide gefährden Artenvielfalt

Dominoeffekt: erst die Pflanzen, dann die Insekten, dann die Vögel

Harald Ebner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) erklärt: „Ganz aktuell häufen sich dramatische Berichte über den beängstigenden Rückgang der Zahl der Vögel, Bienen und anderen Insekten und von Wildkräutern in unseren Agrar- und Kulturlandschaften. Eine der maßgeblichen Ursachen ist der flächendeckende Pestizideinsatz: 34 000 Tonnen Wirkstoff jedes Jahr in Deutschland. Die Gifte gelangen in die Böden, ins Grundwasser, in die Luft und in unser Essen.

Wir brauchen eine Kehrtwende in der Agrarpolitik.

Die dänischen Bauern behandeln ihre Pflanzen dreimal seltener mit Pestiziden als deutsche. Französische Forscher haben vorgerechnet, dass 40 bis 60 Prozent der Pestizide eingespart werden können, und zwar ohne signifikante Ertragseinbrüche. Wer nachhaltige Landwirtschaft, gesunde Ökosysteme, gesunde Lebensmittel ohne Rückstände will, der muss runter vom hohen Pestizideinsatz. Wie wollen wir denn sonst unseren Planeten unseren Kindern hinterlassen?“

Über lange Zeit war die Landwirtschaft Trägerin der Artenvielfalt. Doch die zunehmende Intensivierung und Industrialisierung hat ihre Rolle ins Gegenteil verkehrt. Seit dem Jahr 1994 ist Absatz an Pestizidwirkstoffen um die Hälfte gestiegen. Dabei zeigt der ökologische Landbau seit Jahren, dass Landwirtschaft ganz ohne chemisch-synthetische Pestizide gelingt. Studien belegen, dass auch in der konventionellen Landwirtschaft bis zu 60% weniger Pestizide eingesetzt werden könnten, ohne Einbuße bei Ertrag oder Qualität.

Je mehr Gift – desto weniger Vielfalt.

Drei von vier heimischen Vogelarten sind gefährdet, viele Insektenarten sind schon ausgestorben.  Das Artensterben findet vor unserer Haustür statt!

Unsere GRÜNE Bundestagsfraktion hat deshalb einen umfassenden Plan zur Pestizidreduktion vorgelegt. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die ökologische Zusammenhänge respektiert und ohne den Großeinsatz von Pestiziden auskommt.

GESUNDES ESSEN KOMMT NICHT AUS EINER KRANKEN NATUR.

Astrid Normann und Silke Kierspel

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