Jakobskreuzkraut in voller Blüte

Es sieht schön aus, ist aber eine Giftpflanze: Das Jakobskreuzkraut, das zurzeit auf vielen Wiesen und Weiden und an den Straßenrändern zu sehen ist. Es blüht strahlend-gelb. Das Jakobskreuzkraut hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland stark verbreitet, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Die Ausbreitung stellt eine ernste Gefahr dar, da das Jakobskreuzkraut als Giftpflanze nicht verfüttert werden sollte. Die Auswirkungen der Vergiftung sind kumulativ, das Gift reichert sich also nach und nach im Körper an und vergiftet die Leber. Dadurch können chronischen Erkrankungen auftreten, wobei insbesondere Pferde, aber auch Rinder offensichtlich empfindlicher reagieren als Schafe und Ziegen. Die Pflanze ist nicht nur im frischen Zustand giftig, die Alkaloide werden auch nach Heu- und Silagebereitung nicht abgebaut. Jegliche Verfütterung sollte daher konsequent vermieden werden, denn erste Schäden sind bei einem chronischen Krankheitsgeschehen bereits nach Aufnahme geringer Futtermengen zu erwarten.

Als wichtigste Bekämpfungsmaßnahme muss die Samenbildung der Pflanze verhindert werden. Das bedeutet, dass betroffene Flächen spätestens bei Blühbeginn gemäht werden müssen. Das gilt auch für die Nachmahd der Weideflächen. Bei Auftreten von Einzelpflanzen ist die mechanische Bekämpfung durch Ausreißen oder Ausstechen die sicherste und wirksamste Methode. Zur eigenen Sicherheit sollten Schutzhandschuhe getragen werden, da nach Hinweisen in der Literatur der Wirkstoff auch über die Haut aufgenommen werden kann.

Getreu dem Motto „Vorbeugen ist besser als Heilen“ ist die wichtigste und nachhaltigste Maßnahme zur Verhinderung der Ausbreitung des Kreuzkrautes die Sicherstellung einer dichten Grünlandnarbe ohne Fehlstellen. Findet der Samen keinen offenen Boden, kann er nicht zur Keimung gelangen. Fehlstellen sind daher regelmäßig durch Nachsaat zu beheben. Selbst bei chemischer Behandlung würde das absterbende Jakobskreuzkraut eine Lücke in der Grünlandnarbe hinterlassen, in der vorhandener Samen schnell neu zum Keimen gelangen kann. Daher ist es unerlässlich, die Bekämpfung stets mit einer Grünlandnachsaat zu kombinieren. Am zweckmäßigsten ist die Nachsaat mit Deutschem Weidelgras, weil es die größte Konkurrenzkraft in der Jugendentwicklung aufweist.

Silke Kierspel und Astrid Normann

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