Insekten sterben massenhaft –

die Natur verstummt

Seit dem 15. Juli 2017 ist es offiziell: Die Bundesregierung warnt vor einem verheerenden Insektensterben in Deutschland. In Teilen des Landes habe sich der Bestand von Insekten seit dem Jahr 1982 um bis zu 80 Prozent verringert. Das geht aus einer Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der GRÜNEN Bundestagsfraktion hervor. Autofahrer merken diesen Rückgang seit Jahren daran, dass sie kaum noch Insekten von der Windschutzscheibe kratzen müssen. Auch Tagfalter sind deutlich seltener als früher. Aber die Auswirkung auf die Vogelwelt, auf die globale Nahrungsmittelversorgung und das gesamte weltweite Ökosystems sind noch gar nicht absehbar und vollkommen unerforscht.

Als wichtigster Verursacher des Insektentods sind – neben der industriellen Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und der „ausgeräumten Landschaft“ – die „Neonicotinoide“ in Verdacht, die seit etwa 20 Jahren von Bayer, Monsanto und Syngenta als Pflanzenschutzmittel verbreitet werden, in Wirklichkeit aber als hochtoxische Nervengifte alle Insekten ohne Unterschied schädigen. Bei den Bienen, die dank der „Neonics“ möglicherweise nicht mehr in ihre Stöcke zurückfinden und deren Fortpflanzungsrate sinkt, haben die Imker das als Erste gemerkt, aber bedroht sind unterschiedslos alle Insekten. Und zwar weltweit, wie der „Weltbiodiversivitätsrat“ 2016 warnte:

„Die Menschheit organisiert ihre eigene Hungerkrise, wenn sie weiter in diesem Tempo die Existenz der weltweiten Bestäuber gefährdet.“

Diesem Thema soll unser nächster GRÜNER Stammtisch im Oktober gewidmet sein. Alle Bürger sollen ihre Fragen, Beobachtungen und Erkenntnisse schildern können. Wir werden kurz vorher an dieser Stelle nochmal eine Einladung an alle veröffentlichen.

Astrid Normann und Silke Kierspel

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