Viele Bürgerinnen und Bürger informierten sich über eigene Möglichkeiten, etwas gegen Insektensterben und Artenschwund zu tun
Der Ortsverband der GRÜNEN lädt einmal im Monat zum Grünen Stammtisch ein. Jedes Mal mit einem interessanten Thema. Nachdem im letzten Jahr beim Thema Insektensterben die Stühle nicht ausreichten, gab es nun wieder ein „volles Haus“ mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Astrid Normann, die als Vorstandsmitglied hauptverantwortlich die Stammtische organisiert, zeigte sich hoch zufrieden.
Hans Reibold, Biologe und pensionierter Lehrer, stellte in einem praxisnahen interessanten Vortrag vor, was man selber gegen den Rückgang der Artenvielfalt und das Insektensterben tun kann. Und wie viel schon kleine Maßnahmen in der Summe bewirken können.
2 Projekte standen im Vordergrund des Vortrags:
Hans Reibold startet im März gemeinsam mit Gabriele Reibold und Egbert Klein mit den diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirche in Neunkirchen das Projekt „Saatbälle“.
Ziel dabei ist, monotone Kleinflächen in der Gemeinde durch die Einbringung von Saatbällen ökologisch aufzuwerten und Nahrungsquellen und Lebensräume für Insekten zu schaffen.
1.000 Saatbälle werden die „Konfis“ herstellen und auf dem Frühlingsfest verteilen. Besonders wichtig sind solche praktischen Aktionen, da Jugendliche heute in der Schule zwar Spezialkenntnisse in biochemischen Abläufen lernen, aber immer weniger Pflanzen und Tiere kennen und deren Lebenszusammenhänge nicht mehr vermittelt bekommen.
Im zweiten Projekt geht es um das Vorhaben, weitere – und möglichst viele – Kleinflächen in der Gemeinde in gleicher Weise aufzuwerten. Kleine Grünflächen neben Parkplätzen, Baumscheiben oder öde Randstreifen, Möglichkeiten gibt es zu Hauf.
Sehr praxisnah stellte er dar, wie dies geschehen soll und zeigte, wie jede/r bei sich zuhause das ein oder andere Stückchen im Garten in ein blühendes Schmuckstück verwandeln kann. Und das ohne viel Aufwand!
Egbert Klein hat hier als erster Pate zwei Kleinflächen von der Gemeinde in Gestaltung und Pflege übernommen. Mehr Patinnen und Paten sollen für weitere Flächen gewonnen werden. Auch der Bienenzuchtverein bekommt von der Gemeinde 2 Flächen zur Verfügung gestellt.
Die angeregte Diskussion zeigte deutlich, wie wichtig das Thema ist. Interessierte waren aus dem Umland bis hin nach Morsbach gekommen, um sich über Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszutauschen. Auch der Imkerverein ist aktiv – die Initiativen werden sich vernetzen, das wurde beim GRÜNEN Stammtisch deutlich.
Dr. Rita Tondorf vom Vorstand der GRÜNEN machte zum Schluss deutlich, wie wichtig solche Bewegungen „von unten“ sind. Und wie wichtig Maßnahmen sind, die die Menschen auch auf der emotionalen Ebene erreichen. Wenn etwas schön aussieht und die Menschen positiv berührt, dann bewegt sich auch auf der Verstandesebene mehr. Dann wächst die Bereitschaft, alt Hergebrachtes zu überdenken und sich ökologisch zu engagieren. Und nur so kann das für Jung und Alt greifbar werden. Und je mehr Menschen sich auf der kommunalen Ebene engagieren, umso größer ist der Einfluss auch auf die Landes- und Bundesebene.
Wer sich für die Herstellung von Saatbällen und weitere Möglichkeiten interessiert, sich gerne bei den Initiativen einbringen möchte oder Kontakt zu Hans Reibold aufnehmen möchte, kann sich gerne im GRÜNEN Büro melden unter karin.koch@gruene-nks.de.
Vorstand des Ortsverbandes
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