Am 05.12.2019 war wieder der „Tag des Ehrenamts“. Bundespräsidenten und Bürgermeister preisen an solchen Tagen das „zivilgesellschaftliche Engagement“. Der Staat verlässt sich seit einiger Zeit darauf, dass das, was er als Sozialstaat leisten müsste, von privaten Initiativen geleistet wird. Besonders auffallend ist das bei den Tafeln, die es fast in jeder Stadt gibt.
Tafeln sollte es in einem der reichsten Länder der Erde eigentlich gar nicht geben müssen.
In Neunkirchen-Seelscheid begann die Tafel im Jahr 2007 Bedürftige der Gemeinde mit Lebensmittel zu versorgen. Die Zahl der Menschen, die von der Tafel unterstützt werden, ist leider in 10 Jahren von 250 auf 600 gestiegen. Die Tafeln sammeln überschüssige, qualitativ einwandfreie Lebensmittel und verteilen diese an sozial und wirtschaftlich Benachteiligte, die einen Berechtigungsschein des Familienamtes haben. Zum Kaufen der Ware braucht man Geld, über das die Tafel durch Spenden verfügt.
Mit ihrer schnellen und unbürokratischen Hilfe lindern die Tafeln die Folgen von Armut in einer reichen Gesellschaft – und stehen für Solidarität und Mitmenschlichkeit.
Wenn es ganz gut geht, kümmern sich die sozialen Initiativen darum, dass die Menschen in der Armut nicht nur auskommen, sondern auch darum, dass sie aus ihr wieder herauskommen.
Die Tafeln bitten auch in diesem Jahr die Bürger unserer Gemeinden um Unterstützung zum Weihnachtsfest. Mit der Aktion „Weihnachtskiste – 18.12.2019“ soll im weitesten Sinne ein Weihnachtsessen vervollständigt werden. Die Tafeln freuen sich über Waren, die ungekühlt über die Feiertage haltbar sind. Weitere Informationen: https://seelscheid.ekir.de/2019/12/11/aktion-weihnachtskiste-der-neunkirchen-seelscheider-tafel-13-12-17/
Eine Möglichkeit ist auch einfach Zeit zu verschenken.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit!
Tarja Palonen-Heiße
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