Bericht des Weltbiodiversitätsrates ( IPBES)
Die Bilanz ist dramatisch und alarmierend:
- von den ca. acht Millionen Tier- und Pflanzenarten sind etwa eine Millionen akut vom Aussterben bedroht. Die Rate des Artensterbens ist zehn bis einhundertmal höher als im Durchschnitt der letzten 10 Millionen Jahre.
- Städtische Gebiete haben sich seit 1992 mehr als verdoppelt
- Seit 1980 haben sich Treibhausgasemmissionen verdoppelt
- Die globale Durchschnittstemperatur ist um mind. 0,7 Grad angestiegen
- Die Plastikmüllverschmutzung hat sich verzehnfacht
- Über 80 % der weltweiten Abwässer werden unbehandelt in die Umwelt abgeleitet
- 300-400 Millionen Tonne Schwermetalle, Lösungsmittel und andere toxische Abfälle aus Industrieanalgen gelangen jährlich in Gewässer
- Durch Düngemittel die in Küstenökosysteme gelangen, bestehen Sauerstoffmangelzonen von mehr als 245.000 km²
Als wichtigste Ursachen werden die veränderte Land- und Meeresnutzung, die direkte Nutzung von Pflanzen und Tieren, Klimawandel, Verschmutzung und invasive Arten genannt.
Josef Settele vom Helmholz-Zentrum für Umweltforschung (UF) in Halle konstatiert als einer der Hauptautoren des Berichts: „ Das essentielle Netz des Lebens wird kleiner und franst immer mehr aus. Dieser Verlust ist eine direkte Folge menschlichen Handels und stellt eine direkte Bedrohung für das menschliche Wohlbefinden in allen Regionen der Welt dar“.
Der Verlust der Biodiversität ist nicht nur Umweltthema, sondern bedroht mit der einhergehenden Abnahme der Ökosystemleistungen wie z.B. Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Rohstoffen, Bestäubung von Nutzpflanzen, Klimaregulation durch Kohlenstoffspeicherung in Organismen, die globale Entwicklung, die Wirtschaft und die Sicherheit.
Ähnlich zum Bericht des Weltklimarates aus 2018 wird auch hier deutlich, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen um diese Entwicklung zu stoppen. Hierzu muss auf wirtschaftlicher, sozialer, politischer und technologischer Ebene schnell und stringent gesteuert werden.
Die Europawahl 2019 ist eine Chance, Ihre Stimme für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu setzen.
Sylvia Greuel
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