Regenwaldzerstörung wirksam sanktionieren, Soja- und Fleischimporte aus Brasilien stoppen 15. August 201929. November 2020 Zu den Streichungen deutscher Fördermittel zum Schutz brasilianischer Wälder und der Reaktion von Präsident Bolsonaro erklärten am 12.08.2019 Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik, und Katharina Dröge, Sprecherin für Wettbewerbs- und Handelspolitik der GRÜNEN im deutschen Bundestag: „Bolsonaros Äußerungen verdeutlichen wieder einmal sein Desinteresse am Umwelt- und Klimaschutz, sind aber leider wenig überraschend. Dieser Kraftmeier-Politik ist mit symbolischem Protest nicht beizukommen. Es ist zwar erfreulich, dass die Bundesregierung endlich zu der Erkenntnis kommt, dass mit Bolsonaro kein Waldschutz zu machen ist, aber leider wird an der falschen Stelle sanktioniert. Denn die deutschen Gelder trugen auch dazu bei, ein Mindestmaß an Waldschutz im Land aufrecht zu erhalten. Anstatt diese Bemühungen einzustellen, braucht es einen Importstopp für Produkte, die den Regenwald zerstören. Gelder für den Klima- und Waldschutz einzufrieren anstatt die Einfuhr von Soja und Rindfleisch zu beschränken, hilft nicht weiter. Das Mercosur-Abkommen wirkt hier wie ein Brandbeschleuniger: Wer würde dem Brandstifter einen Kanister Benzin überlassen, und gleichzeitig aus Protest die Feuerwehr abziehen? Wenn Umweltministerin Schulze ihren Einsatz für den Amazonas wirklich ernst meint, kann die SPD das Mercosur-Abkommen nicht einfach so durchwinken. Bolsonaros Reaktion auf den Vorstoß von Schulze zeigt erneut, dass seine Beteuerungen zum Klimaschutz mit Blick auf den Handelsvertrag nur Show waren. Die Bundesregierung hat es unterlassen, im Mercosur-Abkommen für einen effektiven Mechanismus zu sorgen, mit dem Klimaschutz und der Schutz des Amazonas durchgesetzt werden können. Die höheren Agrarexporte im Rahmen des Abkommens werden zu einer noch schnelleren Vernichtung des Regenwaldes führen. Die richtige Reaktion auf Bolsonaro sieht so aus: Umweltministerin Schulze muss sich dafür einsetzen, dass das Mercosur-Abkommen in der vorliegenden Form nicht in Kraft tritt.“ Wie können wir Bürgerinnen und Bürger darauf reagieren? Wir können beim Einkauf von Fleischprodukten darauf achten, nur regionale Erzeugnisse möglichst in Bioqualität zu kaufen!