Corona und Gleichberechtigung

Die Krise verschärft Probleme, die schon vorher da waren.

Seit dem 13.03.2020 sind Kitas und Schulen in NRW geschlossen. Erst in den letzten beiden Wochen tauchen die damit verbundenen Konsequenzen für Kinder und Familien in der politischen und medialen Diskussion auf.

Wie Robert Habeck letzte Woche in der ARD treffend formulierte: „Man hat gesehen, wer keine Lobby hat: Alleinerziehende, Kinder und Frauen. Es wurde bei jeder Entscheidung vorausgesetzt: Mutti wird’s schon richten.“

Genauso sichtbar wird nun auch, was gerne in unserer Gesellschaft vergessen wird. Die soziale Benachteiligung der Frauen. Sie sind es, die in 60 % aller systemrelevanten Berufe beschäftigt sind, die unsere Alten und Kranken pflegen, unsere Kinder betreuen, an der Kasse arbeiten und gleichzeitig zu Hause unbezahlte Haus- und Betreuungsarbeit leisten. Wie sollen Frauen Homeoffice, Homeschooling, Kochen, Hausarbeit und Einkäufe (bei denen die Anwesenheit eines Kindes so erwünscht ist wie die eines Hundes) schaffen? Diese Frage wurde in der Politik bislang so gut wie gar nicht thematisiert.

Die Expertengruppe, die die Bundesregierung in ihrer Corona-Politik berät, besteht aus 24 Männern und nur zwei Frauen (Durchschnittsalter 60 Jahre).

„Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und die Hälfte der Macht den Frauen. Dafür kämpft die Grüne Frauenpolitik. Unsere Parteigeschichte ist geprägt vom Feminismus und von Frauen, die ihre Rechte durchsetzen – mit den Männern wenn möglich, gegen sie wenn nötig. Doch am Ziel sind wir noch längst nicht: Wir kämpfen weiter dafür, Chancen, Macht, Geld und Zeit endlich gerecht zwischen Frauen und Männern zu teilen. Frauen und Männer brauchen gleiche Chancen und keine Rollenklischees, die sie einschränken. Und keine neuen Frauenfeinde, die Frauen am liebsten zurück an den Herd schicken würden. Ihnen antworten wir: mit einem neuen feministischen Aufbruch.“ (https://www.gruene.de/themen/gleichberechtigung)

In diesem Sinne an alle Frauen: „Haltet durch!“

Sylvia Greuel

Sachkundige Bürgerin

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