In der letzten Sitzung des Sozialausschusses wurde über einen Antrag aus unserer GRÜNEN Fraktion beraten. Konkret ging es um die Idee, die Mensa der Gesamtschule sehr kontrolliert auch für die Öffentlichkeit zu öffnen. Dazu steht in unserem Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2020: „Auch in unserer Gemeinde leben immer mehr Menschen, die nicht mehr über ein ausreichendes Einkommen verfügen. In diesem Zusammenhang fordern wir eine Öffnung des Mensabetriebs unserer Gesamtschule für die Öffentlichkeit, um jedem die Möglichkeit eines preiswerten und gesunden Mittagessens zu ermöglichen.“
Wir freuen uns, dass unsere Schülerinnen und Schüler in der gemeindeeigenen Mensa ein kostengünstiges und gesundes Mittagessen zu sich nehmen können. Für viele Familien stellt diese Möglichkeit eine große Entlastung da. Vermutlich ist das auch der Grund, warum viele Mitarbeiter der Gemeinde dort gerne ihr Mittagessen einnehmen.
Es gibt gute Gründe über eine Öffnung der Mensa nachzudenken. So zeigt die Erfahrung, dass gerade alleinstehende Senioren vergleichbare Angebote anderer Mensen sehr gerne annehmen. Auf diese Weise wird die Mensa zu einer Begegnungsstätte von Jung und Alt, indem Gäste ihr Mittagessen an dem Ort einnehmen, wo sowieso für die Jüngeren gekocht wird.
Obwohl der Betreiber der Mensa eine Öffnung für einen erweiterten Personenkreis sehr begrüßt und sich auch die Gesamtschule nicht grundsätzlich gegen eine Öffnung aussprach, stellte sich die Vorlage aus der Verwaltung erst einmal ablehnend dar. Insgesamt wurde befürchtet, dass die Öffnung zu ungewünschten Komplikationen bei der Versorgung der Schülerinnen und Schüler führen könne. Natürlich kann es bei einer solchen Öffnung auch Probleme geben – wenn man sie nicht gut umsetzt. Wir sind unbedingt dafür, dass der Schutzraum „Schule“ gewährleistet werden muss. Wir wollen nicht, dass Schülerinnen und Schüler an ihrem Mittagessen gehindert werden oder dass es zu unangemessenen Kontakten zwischen fremden Erwachsenen und den Schülerinnen und Schülern kommt. Beides gilt es unbedingt zu vermeiden. Zu regeln wäre dies durch ein klares Zeitfenster, wenn z.B. die Öffnung der „Mensa für Alle“ erst nach den Schülerinnen und Schülern stattfindet. Ein weiterer zu bedenkender Aspekt wäre, dass die Essenspreise für Gäste angepasst werden müssten.
Wir sind froh, dass der Sozialausschuss nach einer intensiven Diskussion der Vorlage der Verwaltung nicht folgte. Auf unseren erweiterten Antrag hin, wurde eine Testphase für eine „Mensa für alle“ beschlossen. Nun wird das Projekt für ein halbes Jahr ausprobiert und anschließend evaluiert. Sollte sich dann herausstellen, dass sich das Projekt tatsächlich nicht für alle gewinnbringend fortführen lässt, werden wir auch nicht daran festhalten wollen. Andererseits, wenn es funktioniert, werden wir froh sein, dass sich die „Mensa für alle“ als eine Bereicherung für die ganze Gemeinde erweisen wird.
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