GRÜNE Schulpolitik – Unterrichtsausfall

Mit der Auswertung der letzten fünf Regionalveranstaltungen zur GRÜNEN Schulpolitik erhielten wir folgende Informationen aus dem Landtag NRW:

Unsere GRÜNE Schulministerin Sylvia Löhrmann hat das Thema Unterrichtsausfall als eines der drei Schwerpunktthemen in der Bildungskonferenz aufgerufen und will eine tragfähige Lösung erreichen, die eine Klärung beinhaltet, was unter „Unterrichtsausfall“ verstanden wird und wie künftige Erhebungen mit vertretbarem Aufwand vorgenommen werden sollen.

Das Thema ist ein Dauerbrenner der Berichterstattung und politischen Auseinandersetzung in allen Bundesländern und bewegt die Eltern. Dabei herrscht nicht einmal Einigkeit darüber, was Unterrichtsausfall ist oder was nicht. Der Besuch im Museum oder eines Erinnerungsortes ist Unterricht an einem außerschulischen Lernort. Soll die Stunde Deutsch, die an dem Tag auf dem Stundenplan stand, dann als ausgefallener Unterricht gezählt werden, obwohl es Unterricht (in anderer Form) gab? Ein kleines Beispiel, das zeigt, dass die Frage, was als Unterrichtsausfall zählt, durchaus knifflig ist.

Die Landeselternschaft der Gymnasien hat versucht, mit einer eigenen Befragung eine Übersicht zu machen. Aber diese zeigte sich als nicht ausreichend schlüssig. Das Zahlenmaterial konnte leider auch nicht geprüft werden, da die Daten laut Landeselternschaft nach der Pressekonferenz tatsächlich geschreddert worden waren.

Die Bildungskonferenz ist der richtige fachliche Ort, um zu einer Lösung zu kommen. Dort wird zurzeit sachlich erörtert, was als Unterrichtsausfall zu werten ist und was nicht. Und es geht um die Frage, wie eine aussagefähige Erhebung durchgeführt werden könnte, die belastbare Vergleichszahlen ergibt und mit vertretbarem Aufwand durchzuführen ist. Der in der Presse und auch von der CDU immer mal wieder vorgetragene Hinweis, das sei doch durch einen Mausklick bei den Schulen abrufbar, ist Wunschdenken. Wenn es wirklich so einfach wäre, könnten wir uns die Diskussion gerne sparen. Es geht nicht nur um die einfache Grundstatistik, sondern z.B. auch um Lehrereinsatz und Schulorganisation.

Das zeigt auch die Debatte um einen Landesrechnungshofbericht. Dieser hatte eine eigene Erhebung durchgeführt und zwar mit hohem personellen Aufwand. Eine solche Erhebung wie beim Landesrechnungshof – landesweit durchgeführt – würde Hunderte Lehrerstellen beanspruchen. Deswegen wird zügig weiter an einer fundierten und sachgerechten Lösung gearbeitet, die weiter reichen soll als eine Legislaturperiode.

Silke Kierspel, Fraktionsvorsitzende „Bürgernahe Grüne“

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