Unser zweiter Waldspaziergang letzten Sonntag führte uns wieder mal vor Augen, dass nicht viel von dem, was der Mensch tut, auch für die Natur und das Klima gut ist.
Unser Baumexperte Friedhelm Hürten zeigte uns die „abgeräumten“ Fichtenbestände bei Hennef-Bödingen. Die abgeholzten Fichten werden in Container verladen, nach China verschifft und erst dort weiter verarbeitet. Dadurch würde der Wald vom CO²-Verbraucher unfreiwillig zum CO²-Produzenten, so Herr Hürten.
Wenn die toten Fichten stehen- oder liegenblieben, könnten sie zumindest Schattenspender für die aufwachsenden neuen Bäume sein bzw. die wenige Feuchtigkeit, die es noch im Boden gibt, könnte besser bewahrt werden. Die sogenannten Rückegassen, die als Schneisen in das abzuräumende Stück gefahren werden, verdichten den Boden nachhaltig für tausende von Jahren. Der Boden wird an diesen Stellen wasserundurchlässig und die oberflächliche dünne Humusschicht wird an Hängen schnell abgetragen. Deshalb plädierte Herr Hürten für eine Abstandsvergrößerung der Rückegassen auf 40 Meter.
Eine wirkliche Alternative für unser Klima wäre es aber, gar nicht „abzuräumen“. Um aber den toten Wald sich selbst zu überlassen und eben nicht ordentlich aufzuräumen, braucht es ein Umdenken der Menschen. Das braucht wieder Zeit. Ob wir diese Zeit aber angesichts des rasanten Klimawandels noch haben werden, wird sich zeigen.
(Foto: Lucas Bau)
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