Klimaneutralität für Neunkirchen-Seelscheid

Im Ausschuss Umwelt, Mobilität und Energie haben wir in dieser Woche erfolgreich einen Antrag gestellt, der uns GRÜNEN eine Herzensangelegenheit ist: Wir haben beantragt, dass Neunkirchen-Seelscheid seinen Beitrag gegen eine inakzeptable weitere Erderwärmung leistet und bis zum Jahr 2035 klimaneutral wird.

Mit diesem Antrag folgen wir einer Verpflichtung, die sich aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ableiten lässt. Dort verpflichtet sich die Bundesrepublik Deutschland bis 2050 die Erderhitzung auf unter 2 Grad Celsius – besser auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Dies ist ohnehin kein leichtes Unterfangen, denn bereits heute haben wir die Welt auf über 1,2 Grad Celsius zum Referenzzeitpunkt zusätzlich aufgeheizt. Es bleibt also nicht viel Spielraum, um das Ziel zu erreichen. Darüber hinaus zeichnet sich das Erreichen diverser Kipppunkte für das Klima an, sodass es noch stärkerer gemeinsamer Anstrengungen benötigt, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Auch die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid muss in diesem Zusammenhang seiner Verantwortung gerecht werden.

Neunkirchen-Seelscheid ist für diesen Weg nicht schlecht gerüstet. So liegt bereits der Strukturreport der Gemeinde für die lokale Agenda 21 vor, in der das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele aus Sicht der Gemeinde definiert ist. Und auch mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept (IKK) der Gemeinde liegt bereits seit 2016 ein Plan vor, inwieweit Neunkirchen-Seelscheid durch Einzelmaßnahmen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.

Dies sind lobenswerte Schritte, die rein äußerlich den Eindruck erwecken, dass von Seiten der Gemeinde einiges getan wird, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen.

Die Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit lassen jedoch Zweifel aufkommen. Bei den großen gemeindlichen Projekten Bauhof, Feuerwehr und Selbstlernzentrum stehen Aspekte des bauseitigen Klimaschutzes unter „ferner liefen“. In den Ausschüssen und im Rat haben wir GRÜNEN immer wieder den Fokus auf nachhaltige Heiz- und Energiekonzepte gelenkt. Auch die Möglichkeit im Rahmen der Bauarbeiten des Selbstlernzentrum die nah beieinanderliegenden öffentlichen Gebäude mit einem modernen Nahwärmenetz zu versorgen, musste durch uns GRÜNE aufgebracht werden. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass Klimaschutz bei gemeindlichen Planungsvorhaben eine eher nachrangige Priorität hat.

Das muss sich ändern, wenn es die Gemeinde mit dem Klimaschutz ernst meint. Aus diesem Grund haben wir im Ausschuss ein generelles Bekenntnis der Gemeinde zur Klimaneutralität beantragt. Die Gemeinde soll sich verpflichten durch geeignete Mittel alles dafür zu tun, um bis 2035 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel überprüfbar zu machen, soll die Gemeinde jährlich dem Rat über die Entwicklung des Ziels Bericht erstatten.

Mit diesem Antrag legen wir die Grundlage, unsere Umwelt und vor allem unser Klima nachhaltig für uns und zukünftige Generationen zu erhalten.

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