Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock

Am Montag hat der Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Annalena Baerbock offiziell als Kanzlerkandidatin für die Bundestagswahl 2021 vorgeschlagen. Diese Entscheidung wurde von großem medialem Interesse begleitet, weil bei den GRÜNEN zwei sehr gute Kandidaten zur Verfügung standen. Wer ist Annalena Baerbock?

Seit 2018 ist sie Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und seit 2013 Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Zuvor war sie von 2009 bis 2013 Landesvorsitzende der GRÜNEN in Brandenburg. Annalena Baerbock studierte Politikwissenschaft und Jura in Hamburg und London, arbeitete in Straßburg und Brüssel und lebt in Brandenburg.

Aufgewachsen ist Annalena Baerbock in einem Dorf in der Nähe von Hannover und trat 2005 den GRÜNEN in Brandenburg bei. Für sie ist entscheidend, die Daseinsvorsorge in den ländlichen Regionen zu stärken: „Ich weiß, wie es ist, wenn nur einmal am Tag der Bus in die Stadt fährt. Dann fühlt man sich nicht nur abgehängt, man ist es. Es braucht Handynetze, Anbindung mit Bus und Bahn, Ärzt*innen und Hebammen in erreichbarer Nähe, Sportplätze als Orte des Zusammenkommens. Wenn die Daseinsvorsorge bröckelt, dann bröckelt das Vertrauen in den Staat.“, so Baerbock.

Annalena Baerbocks Anspruch an Politik ist, voran zu gehen, Debatten zu führen, Lösungswege zu entwickeln und das Land zukunftsfest zu gestalten: „Ich will, dass wir nicht nur an der Oberfläche rumkratzen, sondern in die Tiefe der Themen gehen.“ So hat sie im Sondierungsteam der GRÜNEN bei den Jamaika-Verhandlungen 2017 agiert, so hat sie den Koalitionsvertrag in Brandenburg 2019 mit ausgehandelt, der die GRÜNEN dort erstmals in die Regierung führte. So führt sie die Partei.

Egal ob beim Klimaschutz, Sicherheitsfragen, oder der Migrationspolitik – für die studierte Völkerrechtlerin steht fest: Dafür braucht es ein starkes und geeintes Europa, das die Herausforderungen unserer Zeit mit Mut und Leidenschaft anpackt. „Wir können die Klimakrise nur europäisch lösen. Jetzt beginnt das entscheidende Jahrzehnt, in dem sich die europäische Wirtschaft neu erfinden und den Pfad zu einer klimaneutralen Produktionsweise einschlagen muss.“ sagt Annalena Baerbock.

Schon vor ihrer Kandidatur zur Bundesvorsitzenden hat Annalena Baerbock lange überlegt, ob das alles überhaupt gehen kann. Zwei kleine Kinder, ein Bundestagsmandat, den Parteivorsitz und dann auch noch Kanzlerkandidatin? Am Ende fand sie, das muss möglich sein: „Mädchen sollen heute alles werden können. Also muss es möglich sein, Vorsitzende zu sein und kleine Kinder zu haben.“ Und wenn es in der Politik mal anstrengend wird? Dann erinnert sich die ehemalige Leistungssportlerin zurück an ihre Zeit auf dem Turniertrampolin: „Was ich durch den Sport verinnerlicht habe, ist der Mut, sich immer wieder zu überwinden, Neues zu wagen. Der Mut, sich selbst und anderen zu vertrauen.“ (www.gruene.de)

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