In einem zähen Verhandlungsprozess ist es der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid zusammen mit der Gemeinde Much gelungen, das Gewerbegebiet Neunkirchen-Süd zu erwerben. Beide Gemeinden haben sich in der Vergangenheit zu einem Kommunalunternehmen zusammengeschlossen (GKU), um Synergieeffekte in der Entwicklung der Gemeinden zu nutzen. Die GKU hat bereits die Gewerbegebiete Bitzen und Bövingen gemeinsam erschlossen und vermarktet. Der Bau des gemeinsamen Bauhofs in Nackhausen läuft nach Plan.
CDU und GRÜNE haben schon zur konstituierenden Sitzung des gemeinsamen Kommunalunternehmens Much – Neunkirchen-Seelscheid im Dezember 2020 beantragt zu untersuchen, ob und inwieweit im Falle eines Erwerbs durch das Kommunalunternehmen, die vorhandene Bebauung für eine Verpachtung/Vermietung wirtschaftlich sinnvoll sein könnte bzw. eine weitere Nutzung durch die Gemeinde machbar und zweckmäßig wäre.
Über die vergangenen Monate ist es nach dem einstimmigen Beschluss des Verwaltungsrates über unseren gemeinsamen Antrag zu entsprechenden Verhandlungen gekommen und dem Vorstand gelungen dieses Filetgrundstück für die Entwicklung unserer Kommunen für das gemeinsame Kommunalunternehmen nun für 5.5 Mio. Euro zu sichern. „Wir können uns über diese Möglichkeit sehr glücklich schätzen“, sagte auch der Vorsitzende des Verwaltungsrat Norbert Büscher wiederholt während der Gespräche mit dem Verwaltungsrat.
Das Gewerbegebiet Neunkirchen-Süd liegt im Dreieck Wolperath – Hohn – Neunkirchen. Zuletzt war hier das Unternehmen Thurn Deutschland ansässig. Viele werden sich daran erinnern, dass es eine Klage vor dem Oberverwaltungsgericht NRW benötigte, um die Gemeinde daran zu hindern, den Bebauungsplan für dieses Gewerbegebiet so zu ändern, sodass es dem ursprünglichen Eigentümer möglich gewesen wäre, an dieser Stelle ein Industriegebiet zu schaffen. Das ursprüngliche namensgebende Unternehmen ist zwischenzeitlich insolvent gegangen. Das gleichnamige neue Unternehmen, welches zur Miete im Gewerbegebiet produziert, musste ebenfalls vor Kurzem Insolvenz anmelden.
Es ist der Beharrlichkeit der GRÜNEN und der CDU zu verdanken, dass im GKU erwogen wurde, das Gewerbebiet zu erwerben. In etlichen Sitzungen wurde in beiden Fraktionen über das Thema beraten und unsere Fraktionsvorsitzenden Anke Nolte (CDU) und Stefan Gerlach (GRÜNE) darin bestärkt in der Sache am Ball zu bleiben und auf einen Kauf des Gewerbegebiets zu drängen. Und dafür gibt es gute Gründe.
Der Erwerb des Gewerbegebiets gibt der Gemeinde Planungssicherheit. Es handelt sich bei den Flächen um eine zentrale Fläche in Neunkirchen, welche auch nach dem geltenden Bebauungsplan für kleinteiliges Gewerbe geeignet ist. Das ist eine gute Nachricht für alle Gewerbetreibenden, die schon lange nach geeigneten Gewerbeflächen suchen. Im Zusammenhang mit dem Verkauf hatten sich auch Bieter für das Grundstück interessiert, die eine gänzlich unpassende Vermarktung des Grundstücks im Blick hatten. Durch den gemeinsamen Erwerb des Gewerbegebiets durch das GKU ist die Gefahr großgewerblicher oder sogar industrieller Nutzung für unsere Gemeinde nun abgewendet.
Des Weiteren bietet sich der Gemeinde durch den Erwerb der Flächen die Möglichkeit Neunkirchen-Süd in Eigenregie zu vermarkten. Wenn alles gut läuft, wird die Gemeinde hier einen Gewinn einfahren können, der dazu beitragen wird, zukünftige Haushalte zu entlasten.
Wir freuen uns sehr, dass unser erster gemeinsamer Antrag von CDU und GRÜNEN zu einem solchen Erfolg geführt hat und die Zukunft dieses wichtigen Standortes für Neunkirchen-Seelscheid und Much, vor allem aber für die Gewerbetreibenden vor Ort und die Bürgerinnen und Bürger gesichert werden konnte.
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