Es gibt in Neunkirchen-Seelscheid keine Richtlinien für nachhaltiges Bauen, keine zukunftsträchtigen Visionen für generationengerechtes Wohnen, nur mickrige regenerative Energiekonzepte in öffentlichen Gebäuden oder umweltschonende Mobilitätskonzepte.
Was es in Neunkirchen-Seelscheid hingegen in sehr ausreichender Menge gibt, sind altbackende immer-weiter-so-Konzepte alteingesessener Parteigranden.
Wir GRÜNEN verfolgen für unsere Gemeinde eine zukunftssichere und nachhaltige Grundhaltung in den verschiedenen Politikbereichen. Beispielsweise konnten wir vor zwei Jahren nicht der Wiederneuauflage des Straßenausbauprogramms zustimmen, weil dies ein plumpes „Weiter so“ eines Plans von 2009 bedeutet hätte. Auch wenn wir grundsätzlich pro-Sportvereine eingestellt sind, sind wir kritisch, wenn es darum geht ein Gebäude zu plätten, um es danach wieder aufzubauen. Darum geht es nämlich beim Thema KulTurnhalle, das vor allem von der SPD so behandelt wird, als sei dieses Vorgehen bereits beschlossene Sache.
Ganz in diesem Sinne, können wir auch einem Ausbau der B507 zwischen Ingersau und Pohlhausen nicht bedenkenlos zustimmen. Ein Maximalausbau der B507 ist umweltpolitischer Wahnsinn. Um Fahrbahnen zu verbreitern und mit Standstreifen auszustatten, müssten ganze Hänge abgetragen und Wälder gerodet werden. Und letztlich heißen bessere Straßen immer auch mehr Verkehr. Und die Frage stellt sich, ob wir mehr Verkehr wollen? Aus unserer Sicht sollten die Unterstützer eines Maximalausbaus der B507 ihren blinden Entscheidungsaktivismus lieber auf eine nachhaltige Mobilitätsstrategie lenken. Stattdessen wird im Ausschuss die Idee einer Autobrücke über den Wahnbach aus den 70er Jahren hervorgekramt. Einigen Ratsmitgliedern scheint es vor allem darum zu gehen, sich durch prestigeträchtige Projekte Denkmäler zu setzen. Der mehrheitlich beschlossene SPD-Antrag den Ausbau der B507 in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufzunehmen, ist das Eingeständnis zur Vermeidung eines höheren Verkehrsaufkommens nicht innovative und kreative Lösungen finden zu können.
In unserem Rat sitzt eine 150-jährige alte Dame, die regelmäßig dadurch auffällt, sich darüber zu beklagen, was die anderen und insbesondere die GRÜNEN alles falsch machen. Vielleicht spiegelt sich in diesem Gezeter nur die Angst vor zunehmendem Bedeutungsverlust. Wir GRÜNE konzentrieren uns lieber darauf im Rahmen unserer Grundhaltung Lösungen anzubieten. Dabei halten wir es gerne mit Albert Einstein, der treffend formulierte: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
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